Urheberrechtsverletzung durch Fake Music – Das dunkle Kapitel in der Welt der Library Music

Hast Du schon einmal von „Fake Music“ gehört? Nein? Dann wird es aber Zeit, denn vielleicht hast du selbst bereits Fake Musik in deinen Projekten genutzt. Ich gebe Dir Einblicke darüber, dass dieses Thema in der Praxis leider gar nicht so selten vorkommt. Fake Music – das ist nicht nur ein irritierendes Phänomen, sondern auch ein massives Problem, das nicht nur Künstler, sondern auch Produzenten und Rechteinhaber betrifft.

Was ist Fake Music überhaupt?

Wenn Du das Wort „Fake Music“ hörst, denkst Du vielleicht an schlechte Imitationen berühmter Songs oder auch an schlecht gemachte Musik, Töne die gar keine Musik sind und so weiter. Tatsächlich geht es hier aber um etwas anderes – und wesentlich perfideres. Fake Music bedeutet, dass jemand Musik von anderen als seine eigene ausgibt und damit das Urheberrecht verletzt. Das funktioniert so: Ein Track wird einfach genommen, umbenannt und unter einem neuen Künstlernamen auf Plattformen hochgeladen. So landet der Song als „Neuerscheinung“ im Regalplatz, sorgt für kurzfristige Aufmerksamkeit und – leider – auch für Einnahmen. Und dann? Verschwindet er oft genauso plötzlich, wie er aufgetaucht ist.

Für die echten Rechteinhaber bedeutet das nicht nur Ärger, sondern auch potenziellen wirtschaftlichen Schaden. Denn solange der Fake-Track in Umlauf ist, generiert er Einnahmen, die nie den ursprünglichen Künstler oder Produzenten erreichen. Besonders problematisch ist, dass diese Fakes manchmal sogar in kommerziellen Produktionen wie Werbespots landen. Und dann wird es noch kompliziert.

Warum Fake Music ein echtes Problem ist

Fake Music wird vor allem überall da verbreitet, wo Musikplattformen ihre Kataloge nicht selbst kuratieren oder in der Produktion selbst involviert sind. Insbesondere Plattformen, auf denen Urheber ihre Tracks selbst hochladen können, ohne dass eine Überprüfung stattfindet und die Rechtssicherheit durch Bestätigung des Uploaders einsichtig ist, sind besonders anfällig. Aber auch kleinere Online-Musikshops, vor allem in rechtsfreien Räumen und Ländern, bedienen sich dieses Tricks. Die Konsequenz? Für den Originalrechteinhaber bleibt nur die Nachlizenzierung oder der Austausch des Tracks – oft begleitet von unangenehmen rechtlichen und finanziellen Folgen.

Du fragst Dich, wie häufig das vorkommt? Selbst eine vergleichsweise kleine Library wie RipCue Music ist nicht davor gefeit, dass ihre Tracks gestohlen und unter fremdem Namen verbreitet werden. Die Musik geht durch viele Hände, sowohl national als auch international, was den Diebstahl erleichtert. Und auch wenn die Anzahl der unkuratierten Plattformen abnimmt, bleibt das Problem bestehen.

Wie kannst Du Dich schützen?

Wenn Du mit Produktionsmusik aka Library Music arbeitest, ist es entscheidend, Deine Quellen sorgfältig zu prüfen. Verlasse Dich auf Anbieter, die ihre Kataloge kuratieren und sicherstellen, dass die Rechte sauber geklärt sind. Das betrifft nicht nur die Rechte der Anbieter selbst, sondern auch die Verträge mit den ursprünglichen Urhebern und Komponisten. Achte darauf, dass deine Musikpartner zuverlässig und transparent arbeiten.

Ein kuratierter Katalog bietet Dir Sicherheit und Qualität. Schließlich willst Du sicherstellen, dass alles rechtlich einwandfrei ist und Du hochwertige Musik bekommst, die Dein Projekt auf das nächste Level hebt.

Warum Fake Music uns alle betrifft

Fake Music mag auf den ersten Blick wie ein Problem erscheinen, das nur Rechteinhaber betrifft. Aber die Gefahr lauert insbesondere auch für die Nutzer der Musik, denn das Risiko von rechtlichen Konsequenzen ist nicht zu unterschätzen. Am Ende bis du als Kreativer dazu verpflichtet deine Quellen zu prüfen und im Zweifelsfall musst du nachweise, dass du eine Art Vergleichstest der Quelle gemacht hast. Stell Dir vor, Dein Film oder Spot gerät in die Schlagzeilen, weil die Musik darin gestohlen wurde. Das ist nicht nur peinlich, sondern kann auch teuer werden.

Daher mein einfacher Ratschlag: Arbeite mit vertrauenswürdigen Partnern (am besten lokale) zusammen und schärfe dein Bewusstsein für die Risiken bei Plattformen, die generell unseriös wirken. Je mehr Du Dich mit dem Thema Musikrechte auseinandersetzt, desto besser kannst Du Dich und Deine Auftraggeber schützen. Und vor allem erhalten dann auch die richtigen Leute ihre Lizenzen und die Gelder verschwinden nicht in irgendwelchen fremden Taschen.

Keep ripping,

Dein Patrick

Patrick von RipCue

Gründer & Geschäftsführer von RipCue Music. Der Junge aus dem Ruhrgebiet, der in München und de Medienwelt wurzeln geschlagen hat gründete RipCue 2015 mit einem klaren Ziel vor Augen: Spezialisiert auf Musik für die Bewegtbildindustrie, mit viel Authenzität, familiären Charakter und lokalen Flair. Im Vordergrund immer die Geschichte, die es gerade zu erzählen gilt.

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