Cutdowns: Du hast den Begriff vielleicht schon mal gehört, aber was genau steckt dahinter? Was bedeutet ein Cutdown und warum sind diese gekürzten Versionen von Musiktracks so essenziell für Deine Arbeit als audiovisueller Kreativer.
Du arbeitest an einem Werbespot, schneidest ein Promo-Video oder bist einfach nur auf der Suche nach dem perfekten Soundtrack für Dein Projekt. Hier kommen Cutdowns ins Spiel, denn die können Dir eine Menge Zeit und Nerven sparen. Aber bevor wir uns ins Detail stürzen, lass uns mit den Grundlagen anfangen.
Was ist ein Cutdown?
Ein Cutdown ist im Wesentlichen eine gekürzte Version eines vollständigen Musikstücks. Während der Haupttrack beispielsweise drei Minuten ist, wird der Cutdown auf bestimmte Längen zugeschnitten, die vor allem in der Werbung und im Promo-Bereich genutzt werden. Die klassischen Formate sind 60, 30 und 15 Sekunden, es gibt aber auch Versionen mit 10 oder 5 Sekunden. Das sind dann die sogenannten “Bumper”. Diese kurzen Tracks sind ideal, um Deine Botschaft präzise und schnell auf den Punkt zu bringen.
Doch Vorsicht: Ein Cutdown ist mehr als nur eine willkürlich gekürzte Version des Originals. Es geht nicht nur darum, vorne und hinten ein paar Sekunden wegzuschneiden. Vielmehr muss der Track in sich stimmig, sowie die wichtigsten musikalischen Elemente erhalten bleiben und ganz wichtig, der Track muss auf den Punkt genau passen. Und das erfordert Fingerspitzengefühl.
Die Kunst des Kürzens: Warum ein Cutdown kein billiger Abklatsch ist
Ein guter Cutdown nimmt die Kernelemente eines Tracks und setzt sie in einem neuen, präzisen Kontext. Stell Dir vor, Du hast einen Track mit einer wunderbaren Progression – eine Steigerung, die den Höhepunkt des Stücks darstellt. Bei einem 30-Sekunden-Cutdown möchtest Du diesen Höhepunkt wahrscheinlich ans Ende setzen, um eine klare, abschließende Dramaturgie zu schaffen. Das funktioniert natürlich nur, wenn Du den Track bewusst und intelligent kürzt.
Ein bloßer Zusammenschnitt, bei dem einfach „irgendwo“ etwas herausgenommen wird, führt oft dazu, dass der Track in seiner neuen Form nicht richtig funktioniert. Das kann den Rhythmus und die Erzählstruktur Deines Projekts stören. Deshalb sollte jeder Cutdown so gestaltet sein, dass er eigenständig und harmonisch klingt – als wäre er von Anfang an als kurze Version gedacht gewesen.
Cutdowns in der Praxis: Warum sie für Dich wichtig sind
Wenn Du an audiovisuellen Projekten arbeitest, sind Cutdowns eine enorme Hilfe. Nehmen wir an, Du hast einen 30-Sekunden-Werbespot produziert und suchst nach der passenden Musik. Ein Cutdown bietet Dir eine fertige, passgenaue Version des Tracks, die perfekt auf die Länge Deines Clips abgestimmt ist. Kein Herumgeschnipsel mehr, kein mühsames Suchen nach dem richtigen Schnittpunkt – der Cutdown liefert Dir alles auf dem Silbertablett.
Ein weiterer Vorteil ist der Speicherplatz: Anstatt den kompletten Track immer wieder zu durchforsten und zu überlegen, welche Teile Du für Dein Projekt verwenden könntest, bietet Dir der Cutdown sofort die relevante Version. Vor allem, wenn Du mit vielen kurzen Musikeinsätzen arbeitest, sparst Du dadurch wertvolle Zeit und Kapazitäten – sei es auf der Festplatte oder im Schnittprozess.
Die Herausforderung der Dramaturgie
Trotz ihrer Vorteile können Cutdowns auch Herausforderungen mit sich bringen. Besonders dann, wenn Du Dein Konzept und den Schnitt nicht auf die Musik abgestimmt hast. Stell Dir vor, Du hast eine Werbeszene, die eine langsame, stimmungsvolle Steigerung benötigt, aber der Cutdown liefert Dir diese Steigerung schon in der Mitte. In solchen Fällen kann es schwierig sein, die Dramaturgie des Spots mit der vorgefertigten Musikversion in Einklang zu bringen.
Hier zeigt sich, warum es wichtig ist, Musik und Schnitt frühzeitig zu planen. Wenn Du weißt, dass Du mit einem Cutdown arbeiten wirst, kannst Du Dein Storyboard und den Schnitt darauf abstimmen und sicherstellen, dass die musikalischen Akzente genau an den richtigen Stellen sitzen. Es gibt nichts Schlimmeres, als den perfekten Track gefunden zu haben, der dann doch nicht zur Länge oder Dramaturgie Deines Spots passt.
Alternative Versionen: Mehr als nur Cutdowns
Neben Cutdowns gibt es noch viele weitere Versionierungen eines Musikstücks, die Dir in der Produktion helfen können. So bieten Production Music Libraries oft “Alternative Mixe”, “Underscores” oder “Stems” an, die es Dir ermöglichen, den Sound weiter anzupassen. Hierzu kurz ein Wort zu sogenannten Underscores. Diese sind reduzierter Versionen eines Tracks, die sich in der Regel besser mit einem Off-Sprecher oder vielen anderen Atmosgeräuschen vertragen. Das coole im Schnitt: Legst Du in einer Audiospur die “Main” Version eines Tracks und parallel die Underscore auf eine andere Audiospur kannst du sehr bequem zwischen diesen beiden Version hin und her schneiden, manchmal auch ganz ohne ducking.
Cutdowns als unverzichtbares Werkzeug
Für Dich als Kreativen bieten Cutdowns eine wertvolle Möglichkeit, die passende Musik für Deine Projekte schnell und effizient zu finden. Sie sind nicht nur praktische Werkzeuge für Werbung und Promo, sondern auch ein Beispiel dafür, wie eine präzise Musikauswahl die Dramaturgie eines Clips unterstützen kann.
Ein gut gemachter Cutdown ist viel mehr als nur eine gekürzte Version des Originals. Er ist eine eigenständige Komposition, die in kürzerer Zeit die volle Wirkung bringt. Egal, ob Du an einem TV-Spot, einer Promo-Kampagne oder einem Social-Media-Clip arbeitest, mit Cutdowns hast Du immer das passende musikalische Werkzeug zur Hand, um Deine Geschichte auf den Punkt zu bringen.
Also, wenn Du das nächste Mal in der Library nach dem perfekten Track suchst, schau Dir die Cutdowns an. Vielleicht findest Du genau dort die Version, die Dein Projekt noch besser macht. Bei der kurzen Musikeinsätze, auch in TV Produktionen. können Cutdowns auch helfen ein wenig Festplattenspeicher zu sparen.
Keep ripping,
Dein Patrick